Dienstag, 17. Januar 2012

Buenos Aires ist nicht argentinisch

Gerade bin ich nach vierwöchigem Herumreisen wieder in Córdoba angekommen, musste aber feststellen, dass die Residencia, nicht mehr die selbe ist- physisch, dank neugestrichenen Wänden und einigen neuen Möbeln, aber auch emotional, da meine alten Mitbewohner/Freunde fehlen. An Heiligabend wurde hier eingebrochen und was wurde geklaut? Nicht etwa Fernseher, Computer oder Stereoanlage, nein, die Mikrowelle! Mir fehlt nichts, denn zum Glück waren alle meine wertvollen Gegenstände mit mir auf Reise und an Klamotten waren sie scheinbar nicht interessiert. Córdoba ist ein zur Zeit ein Ofen, die Temperaturen steigen täglich über 35 Grad, sodass ich die Zeit bis zum Beginn meiner Freiwilligenarbeit nochmal wie im Urlaub verbringen werde. Nun will ich aber zum eigentlichen Thema und damit zur Überschrift meines heutigen Blogs kommen. Ja, richtig gelesen, Buenos Aires ist nicht argentinisch. Im Rest des Landes werden die Porteños (die Hafenbewohner, abgeleitet von puerto) als eigene Spezies bezeichnet, deren Lebensweise zwar im Rest der Welt als typisch argentinisch angesehen wird, aber für die Argentinier des Inlandes eher befremdlich ist. Ein Beispiel- Tango getanzt wird fast ausschließlich in Buenos Aires und heutzutage fast nur noch  in Shows und Restaurants für Touristen. Das bekannte Stadtviertel La Boca zeigt seinen Besuchern das erwartete Gesicht mit Fußball, Musik und Tangotänzern, ein paar Straßen weiter, abseits vom Touristenstrom, herrschen Armut und Kriminalität, wie sonst nirgendwo im Land. Geprägt von einem Großteil italienischer Bevölkerung spricht man in Buenos Aires ein Spansich mit starkem Akzent. Die Stadt ist sehr interantional- kaum eine ethnische Gruppe, die hier nicht vertreten ist. Und übrigens auch die Stadt mit den meisten Psychologen weltweit! Buenos Aires hat touristisch viel zu bieten: unzählige Plätze und Parks, stilvolle Cafés, Bars und Restaurants, wunderschöne Häuser im Kolonialstil, das Bocastadion, Shoppingmeilen, Starbucks und das beste Eis. Die Stadt ist auf jeden Fall eine Reise wert, wer aber das "richtige" Argentinien kennenlernen möchte, sollte in das Inland, die sprichwörtliche Pampa oder Patagonien besuchen.

Die Avenida 9 de Julio ist dank ihrer Breite von 140 Metern und sieben Spuren auf jeder Seite als breiteste Straße der Welt bekannt. Um sie zu überqueren muss man als Fußgänger vier Ampelphasen abwarten
en La Boca


in der Fußgängerzone bin ich auf eine Menschenmenge gestoßen, die vor einem Musikgeschäft auf  James Blunt gewartet hat und tatsächlich wurde er ein paar Minuten später unter Geschrei empfangen
 
der berühmte Friedhof von Recoleta, wo man in den Mausoleen sogar die Särge von Evita und zahlreichen anderen argentinischen Persönlichkeiten sehen kann





in Buenos Aires musste ich mich leider auch von Yoonji, meiner engsten Freundin hier verabschieden, die nach fast 10 Monaten nach Korea zurückgekehrt ist

3 Kommentare:

  1. herzlich willkommen zurück in Deinem "Residencia- Zuhause". Hoffentlich bekommst Du bald wieder so nette Mitbewohner. Die schönen Bilder zeigen, dass Du viel sehenswertes erlebt hast. Viel Spaß bei Deiner Freiwilligentätigkeit- und schick uns etwas Sonne und Wärme!
    Gruß OU, OG

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  2. Endlich wieder eine Nachricht von dir. Danke,du Liebe! Buenos Aires ist eben eine weltoffene Großstadt.- Wie wird sie denn von Junkers eingeschätzt? Wer "stellt" euch denn nun eine neue Mikrowelle in eure Küche? Kannst du dir wenigstens auf einem Herd etwas kochen und so evt. auch deine neuen zukünftigen Mitbewohner beglücken? Sind denn z.Zt. überhaupt noch Bekannte da ?- Ich wünsche dir, dass du bald wieder eine nette, zuverlässige Freundin kennen lernst! -
    Noch eine entspannte Zeit bis zu deinem "Praktikum"; berichte uns bitte darüber.
    Liebe Grüße DOR

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  3. Die arme Yoonji hat es im Gesicht ja ganz schön erwischt und den Rest hat die Sonne gemacht. Gute Besserung! Alex leite die Grüße bitte weiter.

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