Das vergangene Wochenende habe ich, um mein Visum für die letzten Wochen noch einmal durch eine Ausreise zu verlängern, in Montevideo verbracht. Von Córdoba aus ist die Hauptstadt Uruguays in nur anderthalb Stunden mit dem Flugzeug zu erreichen. Also habe ich zwei Tage vorher spontan ein billiges Flugticket gekauft und habe mich ohne viel Vorbereitung (lediglich mit etwas umgetauschtem Geld und ausgedruckter google-Stadtkarte) auf den Weg gemacht. Und alles hat super geklappt. Ich habe es sehr genossen, seit Langem mal wieder allein in einem Zimmer zu schlafen. In meiner Tagesplanung war ich vollkommen unabhängig und habe nur gemacht, worauf ich Lust hatte, da bedeutet, ich habe mir weder ein Kirche von Innen angesehen, noch ein Museum besucht. Stattdessen war ich shoppen, bin stundenlang die Strandpromenade entlanggelaufen, in kleinen Parks gesessen und war in Gedenken an Yoonji koreanisch Essen. Die Stadt hat mir mit ihren vielen kleinen Gassen und hohen Bäumen sehr gut gefallen. Fast an jedem Ort in der Stadt konnte man am Ende der Straße das schimmernde Blau des Meeres sehen.
Hier noch ein paar interessante Dinge über Montevideo, die ihr sicher noch nicht wusstet:
1) Montevideo ist die südlichste Haupstadt Amerikas.
2) zudem war sie 2011 die Stadt mit der höchsten Lebensqualität Südamerikas
3) die Stadt hat ziemlich hat mit 1 Million und 338Tausend Einwohnern nur ungefähr 30.000 mehr Bürger als Cordoba
4) es gibt unter unzähligen anderen besonders sinnvolle Theorien über den Ursprung des Namens der Stadt. Die erste besagt, dass ein Gefährte Magellans ausrief: Veo Monte! Ich sehe einen Berg! Der zweiten Theorie nach, war der Ort an dem sich heute die Stadt befindet in alten Karten als Monte IV De Este a Oeste eingezeichnet, also als sechster Berg von Ost nach West.
Montag, 27. Februar 2012
Mittwoch, 22. Februar 2012
200 Tage!
Nach drei verbrachten Wochen kann ich euch nun ein bisschen mehr von meiner Freiwilligenarbeit erzählen. Mein erster Eindruck, dass mich die Arbeit mit den Kindern stark beeindrucken würde, hat sich bewahrheitet. Noch immer kriege ich manches Mal eine Gänsehaut, weniger durch das Verhalten der Kindern, als durch deren teilweise erschreckenden Hintergründe und Biografien, die sich mir immermehr offentun. Die Kinder sind sehr herzlich, einige schon zu sehr, vezehren sich nach jedem kleinen bisschen Aufmerksamkeit und Zuneigung und sind dankbar für jede gemeinsam verbrachte Zeit. Hauptsächlich geht es in dem Heim um das Wohlbefinden der Kinder, so beschäftigen wir die mit Malen, Musikhören, Tanzen, Spielen im Hof und auch dem Pflanzen von Gemüse im kleinen Garten. Einem Mädchen, deren Behinderung nicht so stark ausgeprägt ist wie bei anderen, gebe ich seit Kurzem täglich einige Minuten Englischunterricht.
Meiner Meinung lässt die Betreuung der Kinder einiges zu Wünschen übrig, nirgendswo in Deutschland würden dreißig Kinder und Jugendliche ohne Aufsicht spielend im Hof gelassen werden, nochdazu wo es sich hierbei um mehr oder weniger schwerstbehinderte Kinder handelt. Ebensowenig kümmern sie sich hier um einige Grundreglen der Hygiene, sodass zum Beispiel alle Kinder ihre Medikamente vom gleich Löffel bekommen.
Ich wurde im Heim, wie überall in diesem Land der herzlichen Menschen, sehr freundlich willkommengeheißen. Die Arbiet macht mir, auch wenn sie sehr anstrengend ist, viel Spaß. Ich hoffe, dass ich in den nächsten fünf Wochen, die ich noch dort verbringen werde, einige wertvolle Erfahrungen sammeln kann.
Wen es interessiert, kann mal auf die Internetseite der Stiftung schauen:
http://www.fundacionlorenzomilani.org/Noch zum Titel meines Blogs, heute bin ich 200 Tage hier. 200 Tage, die im Flug vergangen sind. 200 Mal bin ich ohn einen Gute-Nacht-Kuss ins Bett gegangen, 200 Mal in einem fremden Bett und einem fremden Land aufgewacht, in dem ich mich anfangs kaum verständigen konnte. Mit jedem Tag habe ich mich mehr in dieses Land, seine Menschen und das unvergleichliche Lebensgefühl hier verliebt.
PS: Vor einigenTagen habe ich meinen Rückflug nach Deutschland gekauft- Ostern sehen wir uns!
die Lorenzo-Milani Stiftung |
der Innenhof |
Standort: Córdoba, Argentina
Ituzaingó 1400-1499, Córdoba, Provinz Córdoba, Argentinien
Montag, 6. Februar 2012
6 Monate!!!
Ja, richtig gelesen, seit unglaublichen 6 Monaten bin ich nun schon hier in Argentinien! Die Zeit verging so schnell, dass es mir vorkommt, als wäre ich erst 6 Wochen hier. Zur gleichen Zeit fühlt es sich für mich aber auch wie 6 Jahre an, weil ich in der Zeit so unglaublich viel erlebt habe. Vielen Dank an alle, die mir diese wunderbare Erfahrung ermöglicht haben, eine Zeit lang in einem anderen Land zu leben- besonders denke ich da natürlich an meine liebe Familie! Ich vermiss euch alle!!! Dank meiner vielen Freunde hier, ertrag ich die Sehnsucht und lang müsst ihr mich nicht mehr vermissen, ich bin auf der Suche nach Rückflügen. Wahrscheinlich werde ich aber auch einen Rückflug nach Argentinien kaufen- nein, keine Angst, nicht, weil ich gleich zurückkehren werde sondern eher aus dem pragmatischen Grund, dass Hin-und Rückflug billiger sind als ein einzelner Flug.
Die erste Arbeitswoche im Heim habe ich hinter mir, was sich aber nicht so anhören soll, als würde es mir nicht gefallen, ganz im Gegenteil. Die Arbeit ist psychisch sehr anstrengend, die Kinder sind freundlich und neugierig, aber leider fehlt ihnen jegliche Vorstellung davon, was erlaubt, erwünscht oder unschicklich ist. Erst am Donnerstag hat sich ein Jugendlicher vollständig vor mir ausgezogen und ein anderer reißt einem die Haare aus, wenn man nicht ständig auf der Hut ist.
Dieses Wochenende war ich mit Mati in Alta Gracia, zuerst haben wir das Che-Guevara-Museum in seinem Wohnhaus besucht. Später sind wir zum Fest der Kulturen gegangen. Dort waren alle Einwanderungsländer Argentiniens vertreten mit typischer Musik und Ständen mit traditionalem Essen vertreten. Als wir gegen 19 Uhr eingelassen wurden, waren die Stände noch am Aufbau und es gab für unsere hungrigen Mägen noch nichts zu essen. Da meinte ich zu Mati, lass uns an den deutschen Stand gehen, wenn sie wirklich deutsch sind, sind sie pünktlich fertig vorbereitet- und tatsächlich, als erster Stand gab es dort Essen! :) Da konnte man als Deutsche im Ausland mal stolz werden. Ein Grund zurückzukehren- die Pünktlichkeit und Verlässlichkeit der Deutschen, aber keinesfalls der ausschlaggebendste für meine Rückkehr.)
Die erste Arbeitswoche im Heim habe ich hinter mir, was sich aber nicht so anhören soll, als würde es mir nicht gefallen, ganz im Gegenteil. Die Arbeit ist psychisch sehr anstrengend, die Kinder sind freundlich und neugierig, aber leider fehlt ihnen jegliche Vorstellung davon, was erlaubt, erwünscht oder unschicklich ist. Erst am Donnerstag hat sich ein Jugendlicher vollständig vor mir ausgezogen und ein anderer reißt einem die Haare aus, wenn man nicht ständig auf der Hut ist.
Dieses Wochenende war ich mit Mati in Alta Gracia, zuerst haben wir das Che-Guevara-Museum in seinem Wohnhaus besucht. Später sind wir zum Fest der Kulturen gegangen. Dort waren alle Einwanderungsländer Argentiniens vertreten mit typischer Musik und Ständen mit traditionalem Essen vertreten. Als wir gegen 19 Uhr eingelassen wurden, waren die Stände noch am Aufbau und es gab für unsere hungrigen Mägen noch nichts zu essen. Da meinte ich zu Mati, lass uns an den deutschen Stand gehen, wenn sie wirklich deutsch sind, sind sie pünktlich fertig vorbereitet- und tatsächlich, als erster Stand gab es dort Essen! :) Da konnte man als Deutsche im Ausland mal stolz werden. Ein Grund zurückzukehren- die Pünktlichkeit und Verlässlichkeit der Deutschen, aber keinesfalls der ausschlaggebendste für meine Rückkehr.)
Paella im spanischen Zelt mit Mati, weiterhin haben wir armenischen Döner, peruansichen Pisco Sour und irische Pommes gegessen |
das Haus in Alta Gracia in dem Ernesto Che Guevara aufwuchs |
mit meinen neunen Mitbewohnern, aber immernoch sind wir nicht vollständig |
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